Donnerstag, 31. März 2016
Mindestlohn
dorn im auge, 21:51h
Wer grundlegende Veränderungen will, darf keine kleinen Brötchen backen. Besonders wenn es um die angemessene Entlohnung geleisteter Arbeit geht.
8,50 EUR waren ein notwendiger, aber gleichzeitig auch erbärmlicher Anfang; waren sie doch keinesfalls geeignet, mehr als nur die elementare Bedürfnisbefriedigung zu ermöglichen.
Im nächsten Schritt muß eindeutig die 10 vor dem Komma stehen - mit angehängten 6 Nullen. 10 Mio EUR Jahresgehalt. Grundvoraussetzung, um im angedachten europäischen Fußball-Himmel namens Superliga mitspielen zu dürfen. Keine lästigen Auseinandersetzungen mit dem Bodensatz der heimischen Ligen mehr. Stattdessen regelmäßige Klassentreffen der Reichen und Schönen (Fußballer).
Bei der Gelegenheit könnte man gleich noch andere Störfaktoren mit aussortieren - Schiedsrichter und Fans.
Was die notorischen Besserwisser in schwarz verzapfen, kann ebenso von digitalen Helferlein erledigt werden. An wem die überbezahlten 22 Selbstdarsteller auf dem Platz dann allerdings ihre verbalen Entgleisungen auslassen sollen, ist noch nicht geklärt.
Und die Fans? Herrjeh! Die haben doch eh keine Ahnung. Pfeifen immer an der falschen Stelle und verlangen ernsthaft, dass die Profis ihre Tätigkeit als Dienstleistung für den kleinen Mann begreifen.
Eine Alternative wären überdimensionierte digitale Leinwände,auf denen begeisterte Zuschauer eingespielt werden könnten. Immer volle Hütte und keine überflüssigen Ausgaben für Polizisten, Ordner und Servicekräfte. Verlockend, oder?
Das mit dem Mindestlohn würde natürlich auch in anderen Bereichen absolut Sinn machen - bei Vorstandsmitgliedern und Bundestags-abgeordneten zum Beispiel.
Deutsche Vorstände, egal ob aus Wirtschaft oder Bankwesen, sind im internationalen Vergleich chronisch unterfinanziert. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihre Arbeit erfolgreich war oder nicht; mit durchschnittlich 6,5 Mio EUR Jahressalär spielen sie nicht in der 1.Liga.
Da gehören sie nach eigenem Bekunden aber hin; also wäre eine Fußball-Profi-adäquate Bezahlung doch mehr recht als billig. Obwohl sich mit den "ich hab' die Haare schön"-Edelkickern bedeutend mehr Panini-Aufkleber verkaufen lassen.
Die Bundestagsabgeordneten haben sich gerade wieder, gekoppelt an die durchschnittliche prozentuale Lohnerhöhung deutscher Arbeitnehmer, die Diäten erhöht - auf 9.327 EUR pro Monat.
Was soll diese krumme Zahl?
Eine glatte 10 und schon sind unsere Volksvertreter gefeit vor eventuellen Verlockungen diverser Lobbyistenverbände. Denn mal ehrlich, die zusätzliche steuerfreie Kostenpauschale von 4.305 EUR ist ja wohl wenig mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein der leistungsgerechten Vergütung.
Hab' ich jemanden vergessen? Was, die Arbeitnehmer? 10 EUR pro Stunde?! Bleiben sie mal auf dem Boden! Bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage würde das garantiert tausende Arbeitplätze kosten - oder Dividenden. Beides schlimm!
Und überhaupt, wozu brauchen die armen Schweine denn mehr Geld? Milch und Benzin sind billig wie lange nicht, die neuesten Smartphones gibt's für einen Euro und teure Stadionbesuche fallen (s.o) ja auch bald weg.
Was würde sich also ändern, außer dass das eigene Ego gebauchpinselt wird?
Mit 10 EUR Stundenlohn ist man immer noch weit entfernt von einer vollwertigen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Es reicht, um Miete und Versicherungen bezahlen zu können.
Kino? Oper? Urlaub? Fehlanzeige!
Es können nicht alle Ingenieure, Ärzte oder Anwälte sein. Aber auch Dienstleister, Bauern oder Altenpfleger müssen von ihrer Arbeit leben können. Und zwar so, dass die "soziale Hängematte" keine lohnende Alternative darstellt!
Arbeit muß sich lohnen!
Das wurde mir erst kürzlich wieder bewußt, als ich zu einem Vorstellungsgespräch im Berliner Umland eingeladen wurde. Momox - eine rasant aufsteigende Online-Plattform für gebrauchte Waren (Bücher, CD's, Textilien usw.)
"Werde Teil einer Erfolgsgeschichte!"
Eine Vollzeitstelle in der Lagerlogistik.
1.400 EUR brutto.
Mindestlohn.
Nein, danke!
8,50 EUR waren ein notwendiger, aber gleichzeitig auch erbärmlicher Anfang; waren sie doch keinesfalls geeignet, mehr als nur die elementare Bedürfnisbefriedigung zu ermöglichen.
Im nächsten Schritt muß eindeutig die 10 vor dem Komma stehen - mit angehängten 6 Nullen. 10 Mio EUR Jahresgehalt. Grundvoraussetzung, um im angedachten europäischen Fußball-Himmel namens Superliga mitspielen zu dürfen. Keine lästigen Auseinandersetzungen mit dem Bodensatz der heimischen Ligen mehr. Stattdessen regelmäßige Klassentreffen der Reichen und Schönen (Fußballer).
Bei der Gelegenheit könnte man gleich noch andere Störfaktoren mit aussortieren - Schiedsrichter und Fans.
Was die notorischen Besserwisser in schwarz verzapfen, kann ebenso von digitalen Helferlein erledigt werden. An wem die überbezahlten 22 Selbstdarsteller auf dem Platz dann allerdings ihre verbalen Entgleisungen auslassen sollen, ist noch nicht geklärt.
Und die Fans? Herrjeh! Die haben doch eh keine Ahnung. Pfeifen immer an der falschen Stelle und verlangen ernsthaft, dass die Profis ihre Tätigkeit als Dienstleistung für den kleinen Mann begreifen.
Eine Alternative wären überdimensionierte digitale Leinwände,auf denen begeisterte Zuschauer eingespielt werden könnten. Immer volle Hütte und keine überflüssigen Ausgaben für Polizisten, Ordner und Servicekräfte. Verlockend, oder?
Das mit dem Mindestlohn würde natürlich auch in anderen Bereichen absolut Sinn machen - bei Vorstandsmitgliedern und Bundestags-abgeordneten zum Beispiel.
Deutsche Vorstände, egal ob aus Wirtschaft oder Bankwesen, sind im internationalen Vergleich chronisch unterfinanziert. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihre Arbeit erfolgreich war oder nicht; mit durchschnittlich 6,5 Mio EUR Jahressalär spielen sie nicht in der 1.Liga.
Da gehören sie nach eigenem Bekunden aber hin; also wäre eine Fußball-Profi-adäquate Bezahlung doch mehr recht als billig. Obwohl sich mit den "ich hab' die Haare schön"-Edelkickern bedeutend mehr Panini-Aufkleber verkaufen lassen.
Die Bundestagsabgeordneten haben sich gerade wieder, gekoppelt an die durchschnittliche prozentuale Lohnerhöhung deutscher Arbeitnehmer, die Diäten erhöht - auf 9.327 EUR pro Monat.
Was soll diese krumme Zahl?
Eine glatte 10 und schon sind unsere Volksvertreter gefeit vor eventuellen Verlockungen diverser Lobbyistenverbände. Denn mal ehrlich, die zusätzliche steuerfreie Kostenpauschale von 4.305 EUR ist ja wohl wenig mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein der leistungsgerechten Vergütung.
Hab' ich jemanden vergessen? Was, die Arbeitnehmer? 10 EUR pro Stunde?! Bleiben sie mal auf dem Boden! Bei der derzeitigen wirtschaftlichen Lage würde das garantiert tausende Arbeitplätze kosten - oder Dividenden. Beides schlimm!
Und überhaupt, wozu brauchen die armen Schweine denn mehr Geld? Milch und Benzin sind billig wie lange nicht, die neuesten Smartphones gibt's für einen Euro und teure Stadionbesuche fallen (s.o) ja auch bald weg.
Was würde sich also ändern, außer dass das eigene Ego gebauchpinselt wird?
Mit 10 EUR Stundenlohn ist man immer noch weit entfernt von einer vollwertigen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Es reicht, um Miete und Versicherungen bezahlen zu können.
Kino? Oper? Urlaub? Fehlanzeige!
Es können nicht alle Ingenieure, Ärzte oder Anwälte sein. Aber auch Dienstleister, Bauern oder Altenpfleger müssen von ihrer Arbeit leben können. Und zwar so, dass die "soziale Hängematte" keine lohnende Alternative darstellt!
Arbeit muß sich lohnen!
Das wurde mir erst kürzlich wieder bewußt, als ich zu einem Vorstellungsgespräch im Berliner Umland eingeladen wurde. Momox - eine rasant aufsteigende Online-Plattform für gebrauchte Waren (Bücher, CD's, Textilien usw.)
"Werde Teil einer Erfolgsgeschichte!"
Eine Vollzeitstelle in der Lagerlogistik.
1.400 EUR brutto.
Mindestlohn.
Nein, danke!
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