Freitag, 6. November 2015
Alles halb so wild?
dorn im auge, 15:50h
15 Schüler eines Gymnasiums in Berlin-Kreuzberg machen eine Klassenfahrt nach New York. Kostenpunkt 32.000 EUR. Wer sich's leisten kann!
Und das ist der Knackpunkt - können sie eben nicht! Da ihre Eltern ausnahmslos auf Sozialtransfers angewiesen sind, wurden die Kosten aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes erstattet. Also aus Steuergeldern.
Warum nur 15? Weil alle anderen die Kosten selber hätten tragen müssen. Und 2100 EUR für eine Klassenfahrt sind kein Pappenstiel.
Die Berliner Linke versuchte sofort, jede aufkommende Kritik an diesem Vorgehen abzublocken, da alles im rechtlichen Rahmen geschehen sei und eine solche Kursfahrt ein wichtiger Bestandteil des Bildungsauftrages der Schule sei und den kulturellen Horizont von Schülern erweitere. Und die Kostenerstattung sei so geregelt, um Kinder von Eltern, die auf Sozialtransfers angewiesen sind, nicht zu benachteiligen. Die bisherige Diskussion zeige eine "von oben geführte Neid-Debatte".
Wer oder was in diesem Fall auch immer "oben" sein soll; das Prozedere wirft Fragen auf.
Wäre es nicht auch eine Nummer kleiner gegangen?
Bestimmt! Berlin's Bildungssenatorin hatte die Fahrtkosten als entschieden zu hoch kritisiert. Da es in Berlin aber dafür keine Obergrenze gibt, oblag die Genehmigung dem Schulleiter. Müßig die Frage, wie viele Kinder für 32.000 EUR innerhalb Deutschlands eine Klassenfahrt hätten machen können.
Warum regt mich dieser Fall so auf?
Weil er eine Botschaft transportiert, die erhebliche sozialpolitische Sprengkraft besitzt: ES IST NICHT SCHLIMM, WENN DU ZUM UNTEREN DRITTEL GEHÖRST! MACH DIR KEINEN KOPF DARÜBER!
Nicht erst seit der Agenda 2010 hat sich in Deutschland ein Milieu etabliert, dass sich aus der aktiven Teilhabe an der Gesellschaft verabschiedet hat. Ob unverschuldet oder nicht, hat ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung für sich entschieden, dass die "soziale Hängematte" für die persönliche Bedürfnisbefriedung völlig ausreichend ist. Da der Staat für die elementaren Lebenshaltungskosten aufkommt, läßt es sich bedeutend entspannter leben als für alle, die trotz 40-Stunden-Woche gerade so über den Bemessungsgrenzen liegen und daher jeden Cent dreimal umdrehen müssen.
Obwohl die FDP meiner Meinung nach völlig zu Recht in der Versenkung verschwunden ist, hat sie mal ein Credo vertreten, dem ich vorbehaltlos zustimme: ARBEIT MUSS SICH LOHNEN! Davon sind wir weit entfernt.
Aber warum geben sich so viele mit ihrem Status zufrieden?
Wäre es angesichts ausufernder Profitexzesse auf der einen und zunehmender Verarmung auf der anderen Seite nicht an der Zeit, mit einer Revolution dieses ungerechte System hinweg zu fegen?!
Der Soziologe Rudolf Heberle formulierte 1967 eine Grundvoraussetzung für einen solchen radikalen Umbruch:"...wenn innerhalb der betreffenden Klassen die Diskrepanz zwischen ihrer gesellschaftlichen, insbesondere wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung, und ihrer rechtlichen und politischen Stellung zum Bewußtsein gekommen ist." Zu gut deutsch, wenn die Massen kapieren, dass sie verarscht werden!
Haben wir diesen Punkt erreicht? Mitnichten!
Während sich "bildungsferne Schichten" ihr WeltBILD aus HartzIV-TV und Promiklatsch zurecht basteln, wird die Mittelschicht gerade so weit beglückt, dass sie zwar im kleinen Kreis murrt, aber ansonsten die Füße still hält. Wenn sie doch mal aufmuckt, gibt es Institutionen wie AfD und PEGIDA, die ihr erklärt, wo die wahren Feinde sitzen.
Was passiert mit Kindern, denen tagtäglich vorgelebt wird, dass es nicht lohnt, sich den Buckel krumm zu arbeiten, dass eine Karriere als Youtuber, It-Girl oder Musik-Star tausendmal erstrebenswerter ist, als Fließbandarbeiter oder Kassiererin?
Wie haben sich die anderen Schüler des Berliner Gymnasiums gefühlt, als sie mit ansehen mußten, wie aus den "Benachteiligten" plötzlich "Privilegierte" wurden?
Um nicht falsch verstanden zu werden - ich gönne den Kindern die Fahrt. So wie ich jedem anderen Kind so eine Fahrt gegönnt hätte. Wenn im Grundgesetz verankert wäre, dass jedem Schulkind eine Klassenfahrt ins Ausland zusteht, wär' ich dabei.
Aber so ist es nicht! Der Staat denkt gar nicht daran, seine Bürger gleich zu behandeln. Sollen die sich da unten schön selbst bekriegen. Sonst kommen sie noch auf dumme Gedanken. So wie ich. Das hat System.
Also - KAMPF DEM SYSTEM! (Ein dezenter Hinweis auf einen von mir hoch geschätzten Blog!)
Und das ist der Knackpunkt - können sie eben nicht! Da ihre Eltern ausnahmslos auf Sozialtransfers angewiesen sind, wurden die Kosten aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes erstattet. Also aus Steuergeldern.
Warum nur 15? Weil alle anderen die Kosten selber hätten tragen müssen. Und 2100 EUR für eine Klassenfahrt sind kein Pappenstiel.
Die Berliner Linke versuchte sofort, jede aufkommende Kritik an diesem Vorgehen abzublocken, da alles im rechtlichen Rahmen geschehen sei und eine solche Kursfahrt ein wichtiger Bestandteil des Bildungsauftrages der Schule sei und den kulturellen Horizont von Schülern erweitere. Und die Kostenerstattung sei so geregelt, um Kinder von Eltern, die auf Sozialtransfers angewiesen sind, nicht zu benachteiligen. Die bisherige Diskussion zeige eine "von oben geführte Neid-Debatte".
Wer oder was in diesem Fall auch immer "oben" sein soll; das Prozedere wirft Fragen auf.
Wäre es nicht auch eine Nummer kleiner gegangen?
Bestimmt! Berlin's Bildungssenatorin hatte die Fahrtkosten als entschieden zu hoch kritisiert. Da es in Berlin aber dafür keine Obergrenze gibt, oblag die Genehmigung dem Schulleiter. Müßig die Frage, wie viele Kinder für 32.000 EUR innerhalb Deutschlands eine Klassenfahrt hätten machen können.
Warum regt mich dieser Fall so auf?
Weil er eine Botschaft transportiert, die erhebliche sozialpolitische Sprengkraft besitzt: ES IST NICHT SCHLIMM, WENN DU ZUM UNTEREN DRITTEL GEHÖRST! MACH DIR KEINEN KOPF DARÜBER!
Nicht erst seit der Agenda 2010 hat sich in Deutschland ein Milieu etabliert, dass sich aus der aktiven Teilhabe an der Gesellschaft verabschiedet hat. Ob unverschuldet oder nicht, hat ein erheblicher Prozentsatz der Bevölkerung für sich entschieden, dass die "soziale Hängematte" für die persönliche Bedürfnisbefriedung völlig ausreichend ist. Da der Staat für die elementaren Lebenshaltungskosten aufkommt, läßt es sich bedeutend entspannter leben als für alle, die trotz 40-Stunden-Woche gerade so über den Bemessungsgrenzen liegen und daher jeden Cent dreimal umdrehen müssen.
Obwohl die FDP meiner Meinung nach völlig zu Recht in der Versenkung verschwunden ist, hat sie mal ein Credo vertreten, dem ich vorbehaltlos zustimme: ARBEIT MUSS SICH LOHNEN! Davon sind wir weit entfernt.
Aber warum geben sich so viele mit ihrem Status zufrieden?
Wäre es angesichts ausufernder Profitexzesse auf der einen und zunehmender Verarmung auf der anderen Seite nicht an der Zeit, mit einer Revolution dieses ungerechte System hinweg zu fegen?!
Der Soziologe Rudolf Heberle formulierte 1967 eine Grundvoraussetzung für einen solchen radikalen Umbruch:"...wenn innerhalb der betreffenden Klassen die Diskrepanz zwischen ihrer gesellschaftlichen, insbesondere wirtschaftlichen und kulturellen Bedeutung, und ihrer rechtlichen und politischen Stellung zum Bewußtsein gekommen ist." Zu gut deutsch, wenn die Massen kapieren, dass sie verarscht werden!
Haben wir diesen Punkt erreicht? Mitnichten!
Während sich "bildungsferne Schichten" ihr WeltBILD aus HartzIV-TV und Promiklatsch zurecht basteln, wird die Mittelschicht gerade so weit beglückt, dass sie zwar im kleinen Kreis murrt, aber ansonsten die Füße still hält. Wenn sie doch mal aufmuckt, gibt es Institutionen wie AfD und PEGIDA, die ihr erklärt, wo die wahren Feinde sitzen.
Was passiert mit Kindern, denen tagtäglich vorgelebt wird, dass es nicht lohnt, sich den Buckel krumm zu arbeiten, dass eine Karriere als Youtuber, It-Girl oder Musik-Star tausendmal erstrebenswerter ist, als Fließbandarbeiter oder Kassiererin?
Wie haben sich die anderen Schüler des Berliner Gymnasiums gefühlt, als sie mit ansehen mußten, wie aus den "Benachteiligten" plötzlich "Privilegierte" wurden?
Um nicht falsch verstanden zu werden - ich gönne den Kindern die Fahrt. So wie ich jedem anderen Kind so eine Fahrt gegönnt hätte. Wenn im Grundgesetz verankert wäre, dass jedem Schulkind eine Klassenfahrt ins Ausland zusteht, wär' ich dabei.
Aber so ist es nicht! Der Staat denkt gar nicht daran, seine Bürger gleich zu behandeln. Sollen die sich da unten schön selbst bekriegen. Sonst kommen sie noch auf dumme Gedanken. So wie ich. Das hat System.
Also - KAMPF DEM SYSTEM! (Ein dezenter Hinweis auf einen von mir hoch geschätzten Blog!)
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